Unsere Geschichte

Die Gründung von TOMRA im Jahr 1972 basiert auf einer Innovation für die Rückgabe leerer Getränkeverpackungen. In einem kleinen Schuppen im norwegischen Asker entwickelten die Brüder Petter und Tore Planke eine Lösung für ein Problem: Ein Lebensmittelhändler im Ort wollte eine Maschine, die leere Flaschen rasch und einfach zurücknehmen und einen Pfandbon ausstellen konnte. Dies war der Anfang von TOMRA.

TOMRA über die Jahrzehnte

1970er

TOMRA wurde von den Brüdern Petter und Tore Planke aus Asker in Norwegen gegründet, die den weltweit ersten automatisierten Leergutrücknahmeautomaten erfanden. Ihr von Hand gebauter Prototyp des ersten Leergutautomaten von TOMRA wurde am 2. Januar 1972 in einem Supermarkt in Oslo installiert.

TOMRA wurde offiziell am 1. April 1972 von der Familie Planke gegründet. Ende 1972 hatte TOMRA 29 Maschinen in Norwegen installiert. Der Erfolg dieser Maschinen weckte schon bald das Interesse im Ausland. Bis 1973 konnte TOMRA mehrere Vertriebsvereinbarungen für Märkte in Europa und den Vereinigten Staaten abschließen.

Von 1972 bis 1976 stieg der Umsatz von TOMRA von 700.000 NOK auf 6,9 Mio. NOK. Der erste große Durchbruch beim Verkauf gelang 1974, als der schwedische staatseigene Weinhändler Systembolaget 100 Maschinen bestellte, die speziell an die Förderanlagen in seinen Verkaufsstellen angepasst wurden.

Als TOMRA 1977 mit dem TOMRA SP den ersten selbstprogrammierbaren Leergutrücknahmeautomaten auf den Markt brachte, begann sich das Wachstum zu beschleunigen. TOMRA war seiner Konkurrenz mit diesem Produkt um Längen voraus. Es verschaffte dem Unternehmen ein solides Fundament für die 1980er-Jahre.

Erster Prototyp eines Leergutrücknahmeautomaten von TOMRA
Der erste Prototyp eines Leergutrücknahmeautomaten von TOMRA in einem norwegischen Lebensmittelgeschäft. 

1980er

Anfang der 1980er-Jahre nahm die Internationalisierung von TOMRA an Fahrt auf. In den Niederlanden, den USA, Dänemark und Deutschland wurden Niederlassungen gegründet. TOMRA wuchs in den ersten fünf Jahren des Jahrzehnts durchschnittlich um 36 Prozent jährlich.

Der Verwaltungsrat von TOMRA mit Mitarbeitenden im Jahr 1984
Mitglieder des Verwaltungsrats von TOMRA mit einigen Mitarbeitenden im Jahr 1984.  

Nach dem Börsengang im Jahr 1985 herrschte Optimismus, da sich TOMRA in einer guten Ausgangslage für Wachstum in den USA befand. Makroökonomische Bedingungen machten jedoch einen Strich durch die Rechnung. Die Sowjetunion warf 1985 Millionen Tonnen Aluminium auf den Weltmarkt, was zu einem drastischen Rückgang des Aluminiumpreises führte. Da der Preis für Aluminium innerhalb von nur vier Monaten um über 60 % einbrach, gab es in Märkten, in denen kein Pfandsystem bestand, nur noch wenig Anreiz, Aluminiumdosen zu recyceln. Die erheblichen finanziellen Verluste, die TOMRA erlitt, zwangen das Unternehmen 1986 dazu, den Großteil seiner US-Aktivitäten aufzugeben.

Trotz der Verluste in den USA glaubten die finanziellen Unterstützer von TOMRA weiterhin an das Geschäftspotenzial des Unternehmens. TOMRA erholte sich von einem Vorsteuerverlust von 129,6 Mio. NOK im Jahr 1986 und erzielte im Jahr darauf einen Gewinn von 10,3 Mio. NOK. TOMRA kehrte in dieser Zeit zu seinen Wurzeln zurück und konzentrierte seine Bemühungen auf die Festigung seiner starken Position in Europa und den Erhalt seiner Führungsposition in der Produktentwicklung.

In den letzten drei Jahren der 1980er-Jahre führte TOMRA die nächste Generation seines Leergutrücknahmeautomaten ein, den TOMRA 300, erreichte von 1987 bis 1989 eine Umsatzsteigerung von 62 Prozent und schaffte einen vorsichtigen Wiedereintritt in den USA, der 1989 einen Umsatz von 12,1 Mio. NOK generierte.

1990er

In der ersten Hälfte der 1990er-Jahre begann TOMRA, das Geschäftsmodell des Unternehmens neu zu definieren, indem es eine Reihe strategischer Übernahmen tätigte. Gleichzeitig wurde TOMRA in diesem Jahrzehnt zunehmend professionalisiert, wobei der Fokus verstärkt auf Effizienz, Qualitätssicherung und Überwachung der Kundenzufriedenheit lag.

Die Übernahme des Materialhandhabungs-Unternehmens NEROC im Jahr 1992 markierte den Beginn einer neuen Ära. Vor der Übernahme waren bei TOMRA alle Umsätze mit dem Verkauf und der Wartung von Leergutrücknahmeautomaten erwirtschaftet worden. Nun begann TOMRA, sein Geschäftsmodell weiterzuentwickeln und eine vollständige Wertschöpfungskette für das Recycling von Verpackungen aufzubauen, die die Sammlung, Abholung, Verarbeitung, den Materialhandel, das Recycling und die Herstellung neuer Verpackungen umfasste.

In den 1990er-Jahren wurden Maßnahmen zur Effizienzsteigerung und Kostensenkung ergriffen. Die wichtigste Maßnahme war die Zusammenlegung der Produktion am neuen Hauptsitz in Norwegen. Es wurde jedoch auch die Effizient der Fertigung erhöht, indem Maschinenkomponenten erst geliefert wurden, wenn ein tatsächlicher Auftrag für die Montage vorbereitet wurde.

In den letzten fünf Jahren des Jahrzehnts stieg der Jahresumsatz von TOMRA von 501 Mio. NOK auf 2,1 Mrd. NOK, was einer durchschnittlichen jährlichen Steigerung von 46 Prozent entspricht. Der wichtigste Faktor für dieses Wachstum war der Ausbau der Präsenz von TOMRA in den Vereinigten Staaten. 1999 machte der Umsatz in den USA mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes aus.

Auf der technologischen Seite wurde 1997 mit der Einführung des T-600 ein neuer Meilenstein erreicht. Er stellte den größten Sprung in der Rücknahmetechnologie seit der Markteinführung des Tomra SP im Jahr 1977 dar. Der neue Leergutautomat T-600 wartete mit einer Reihe von Innovationen auf, wie einem neuen Verpackungserkennungssystem, einer horizontalen Verpackungszuführung, einem integrierten Modem und einem fortschrittlichen Grafikdisplay. Seine vielseitigere und benutzerfreundlichere Plattform ließ sich problemlos konfigurieren und an die Anforderungen von Einzelhandelsgeschäften anpassen.

Bis zum Ende des Jahrzehnts hatte sich TOMRA zu einem wirklich internationalen Unternehmen mit über 1.700 Mitarbeitern in 34 verschiedenen Ländern und 46 getrennten Märkten entwickelt.

Leergutrücknahmeautomat von TOMRA aus den 1990er-Jahren

2000er

In den 2000er-Jahren wagte TOMRA den Vorstoß in bestehende Recyclinginfrastruktur in Märkten ohne Pfandsystem und neben gebrauchten Getränkeverpackungen auch für eine breitere Palette von Materialien. Eines der wichtigsten Ereignisse dieses Jahrzehnts war jedoch die Einführung eines landesweiten Pfandsystems in Deutschland im Jahr 2006.

Sortiermaschine TiTech
Eine TiTech-Sortiermaschine in Aktion im Jahr 2006. 

In den ersten 30 Jahren seiner Geschichte hatte sich TOMRA darauf konzentriert, sein Leergutrücknahmegeschäft in Märkten mit Pfandsystemen für Getränkeverpackungen auszubauen. Im Jahr 2000 erkannte das Unternehmen jedoch, dass es eine umfassendere Geschäftsplattform entwickeln musste, wenn es seine Wachstumsziele auch weiterhin erreichen wollte.

Zu den Bemühungen gehörten Leergutrücknahmeprojekte in Japan und Brasilien. Die wichtigsten Entwicklungen entstanden jedoch durch eine Reihe von strategischen Übernahmen: TiTech im Jahr 2004, Orwak Group im Jahr 2005, Commodas im Jahr 2006 und Ultrasort im Jahr 2008. Der Umsatz in dem neuen Bereich Industrielle Verarbeitungstechnologie konnte dadurch von 379 Mio. NOK im Jahr 2005 auf 793 Mio. NOK im Jahr 2008 mehr als verdoppelt werden.

Das große Ereignis des Jahrzehnts war die Einführung eines Pfandsystems für Einweggetränkeverpackungen in Deutschland. Allein im Jahr 2006 lieferte TOMRA rund 8.800 neue Leergutrücknahme-Systeme nach Deutschland. Dies entsprach etwa dem Dreifachen des weltweiten Gesamtumsatzes in einem normalen Jahr. Seitdem ist Deutschland ein wichtiger Markt für TOMRA.

2010er

Mit den Übernahmen von Odenberg und BEST Sorting baute TOMRA eine aktive Präsenz in noch einem weiteren Geschäftsbereich auf – der sensorgestützten Lebensmittelsortierung. Nach dieser Expansion führte das Unternehmen eine neue Vision und Mission ein, die als Grundlage für seine strategische Entwicklung dienen sollten, und startete einen Rebranding-Prozess, um alle Unternehmen unter derselben Marke – TOMRA – zu vereinen.

TOMRA hatte zusammen mit QVision an der Entwicklung von Prozessanalytik für die Lebensmittelindustrie gearbeitet. Vor diesem Hintergrund war es für TOMRA keine abwegige Idee, in das Lebensmittelsegment noch weiter vorzustoßen. Im Jahr 2011 übernahm TOMRA Odenberg, ein Unternehmen mit einzigartiger, patentierter Technologie und führenden Marktpositionen in mehreren schnell wachsenden Segmenten der Lebensmittelsortierung und -verarbeitung. Hinzu kamen die Unternehmen BEST Sorting (2012), Compac (2016) und BBC Technologies (2018). TOMRA stieg damit zu einem der weltweit führenden Anbieter im Bereich Lebensmittelsortierung auf und verfügte über ein umfassendes Technologieportfolio, mit dem es seine Konkurrenz weit hinter sich ließ.

TOMRA hatte sich zu diesem Zeitpunkt zu einem deutlich größeren globalen Unternehmen entwickelt als es noch vor einem Jahrzehnt gewesen war. Um die gemeinsame Stärke der verschiedenen Tochtergesellschaften zu bündeln, wurde 2010 beschlossen, einen strategischen Prozess einzuleiten und alle Unternehmen der Gruppe unter einem Markendach zu vereinen – TOMRA. Im Rahmen dieses strategischen Prozesses wurden 2012 eine neue Mission und Vision eingeführt. Ein sich anschließender Rebranding-Prozess wurde 2015 abgeschlossen.

Im Oktober 2016 übernahm TOMRA den neuseeländischen Sortiermaschinenhersteller Compac. Stefan Ranstrand, CEO von TOMRA, zum Zeitpunkt der Übernahme: „Compac hat sich eine führende Position in einem attraktiven Marktsegment erarbeitet, das strategisch gut zu den Lebensmittelsortierlösungen von TOMRA passt. Indem wir die Bandsortierlösungen von Compac mit den Schüttgutsortierlösungen von TOMRA unter einem Dach vereinen, können wir unseren Kunden ein einzigartiges Angebot für die Sortierung frischer und verarbeiteter Lebensmittel bieten.“ 

Eine Compac-Installation zum Sortieren und Klassifizieren von Orangen.
Eine Compac-Installation zum Sortieren und Klassifizieren von Orangen.

2020er

Tove Andersen, Präsidentin und CEO von TOMRA
Tove Andersen, Präsidentin und CEO von TOMRA

Die Coronavirus-Pandemie in den ersten Jahren dieses Jahrzehnts war für viele eine schwierige Zeit. Auch für den Geschäftsbetrieb von TOMRA stellte sie eine Herausforderung dar. Glücklicherweise infizierte sich im Jahr 2020 nur ein sehr geringer Prozentsatz der Mitarbeiter von TOMRA mit dem Virus und alle wurden wieder gesund. Obwohl in einigen Märkten Sammelstellen für Getränkeverpackungen vorübergehend geschlossen werden mussten und es zu weiteren Betriebsstörungen kam, konnte TOMRA dank des Engagements seiner Mitarbeiter 2020 gute Finanzergebnisse erzielen.

Im Jahr 2021, nach zwölf Jahren an der Spitze des Unternehmens, entschied sich Stefan Ranstrand, sein Amt als CEO niederzulegen. Am 16. August 2021 übernahm Tove Andersen als Präsidentin und CEO die Verantwortung bei TOMRA, um die Vision, die Ressourcen-Revolution anzuführen, fortzuführen.