Die Forschungsreisen von eXXpedition messen und schärfen das Bewusstsein für die Auswirkungen von Kunststoff in den Ozeanen

Bei eXXpedition handelt es sich um eine Reihe rein weiblicher wissenschaftlicher Reisen rund um die Welt, bei denen es darum geht, die Auswirkungen der Verschmutzung der Ozeane durch Kunststoff zu erforschen und das Bewusstsein dafür zu schärfen. Da TOMRA das Thema Plastikverschmutzung am Herzen liegt, beteiligte sich das Unternehmen als Hauptsponsor an den internationalen Segelreisen, beginnend mit der eXXpedition-Reise 2018 durch den Nordpazifikwirbel (auch bekannt als Great Pacific Garbage Patch) und der Round The World-Reise 2019–2021 von eXXpedition.

Alles begann 2014, als Emily Penn von Großbritannien nach Australien segelte, um auf nachhaltige Möglichkeiten, die Welt zu bereisen, aufmerksam zu machen. Zu ihrer Überraschung sah sie in jedem Ozean Plastikmüll am Boot vorbeitreiben. Und als sie in kleinen Inselstaaten in abgelegenen Teilen der Erde Halt machten, entdeckte sie eine wichtige Ursache des Problems. Aufgrund der Nachfrage durch den Tourismus und des Mangels an Land für den Lebensmittelanbau hatten diese Inseln eine neue Abhängigkeit von der Einfuhr verpackter Lebensmittel und Getränke entwickelt, die in Kunststoff eingewickelt waren. Und aufgrund der fehlenden Abfallinfrastruktur wurden viele Kunststoffe auf provisorischen Mülldeponien oder am Strand abgeladen, was sowohl für Mensch als auch für die Umwelt schädlich ist. 

Emily nutzte diese Erfahrung, um dem Problem so nahe wie möglich zu kommen, und war Mitbegründerin der eXXpedition Segel-Expeditionen, die sich der Erforschung des Plastikmülls in den Ozeanen und der Sensibilisierung für das Problem widmen. Emily Penn erklärt: „Auf der Oberfläche unseres Ozeans schwimmen über fünf Billionen Plastikteile, und ein Vielfaches davon ist in Tiefen gesunken, die wir nicht einmal messen können.“ 

eXXpedition veranstaltet Reisen ausschließlich für Frauen, zum Teil aufgrund der einzigartigen Auswirkungen von Kunststoff und seinen Giftstoffen auf den weiblichen Körper, aber auch, um Frauen in Abenteuer und Wissenschaft zu fördern. Sie bilden multidisziplinäre Teams aus Frauen aus der ganzen Welt, um Zeugnis über das Kunststoffproblem abzulegen und darüber zu erzählen, was mit Kunststoff passiert, wenn er in unseren Ozeanen landet. Seit der ersten Reise über den Atlantik im Jahr 2014 sind verschiedene Frauenteams mit eXXpedition durch den Amazonas, den Südatlantik, die Karibik und rund um Großbritannien gesegelt – und schließlich zum Great Pacific Garbage Patch. Zwischen Oktober 2019 und März 2020 segelten acht Frauenteams 10.330 Meilen von Großbritannien in den Südpazifik und dabei über zwei der weltweiten Ozeanwirbel durch die Azoren, Antigua, Bonaire, Aruba, Panama, Galapagos, Rapa Nui und Tahiti.

Die Reise im Jahr 2018 durch den pazifischen Müllstrudel, den Great Pacific Garbage Patch 

Foto: Emily Penn, Mitbegründerin von eXXpedition, und Kristine Berg, Beraterin für Kreislaufwirtschaft bei TOMRA.

Die zehnte Reise der eXXpedition umfasste eine fast 3.000 Seemeilen lange, dreiwöchige Überfahrt von Honolulu, Hawaii, nach Vancouver, Kanada, mit Emily Penn am Ruder. Nachdem sie von einem Freund, der an der ursprünglichen Reise 2014 teilgenommen hatte, von eXXpedition erfahren hatte, bewarb sich TOMRAs Beraterin für Kreislaufwirtschaft Kristine Berg um die Teilnahme an der Reise 2018 durch den Nordpazifikwirbel. Als sie die Idee bei ihrem Vorgesetzten zur Sprache brachte, „fragten sie mich, was ich machen würde, und sagten: ‚Das ist großartig, lasst uns ein Teil davon sein, lasst uns es zu einer größeren Sache machen‘.“ TOMRA wurde sogar Titelsponsor der gesamten eXXpedition Nordpazifik“, erklärt Kristine.  

Wie bei früheren Reisen ging es auch bei der eXXpedition 2018 darum, Daten zu sammeln und das Bewusstsein für das Problem von Kunststoff zu schärfen, der auf Abwege gerät und letztendlich in unseren Ozeanen landet. Diesmal ging die Fahrt zu einem der entlegensten Orte der Erde – durch den berüchtigten „Great Pacific Garbage Patch“. Der Nordpazifikwirbel ist der größte von fünf Wirbeln, die in Ozeanen auf der ganzen Welt identifiziert wurden. Er ist die weltweit größte und dichteste Ansammlungszone für schwimmendes Meeresplastik. 

Der Great Pacific Garbage Patch ist eine Ansammlungszone, die sich zwischen 20 und 40 Grad nördlich des Äquators erstreckt und in der Mitte am dichtesten ist. „Die Neigungen und Rotationen des Planeten, der Ozeane und der Wettersysteme laufen auf dem Meer so genannten Wirbeln zusammen. Alles, was schwimmt, wird irgendwann von diesen massiven Wirbelbewegungen erfasst, wodurch diese Müllflecken in unseren Ozeanen entstehen“, erklärt Kristine. „Es ist so riesig und der Kunststoff ist in kleine und oft unkenntlich gewordene Stücke zersetzt, dass es kaum möglich ist, es aufzuräumen.“

An Bord der eXXpedition brachte Kristine ihr Wissen über landbasierte Lösungen zum „Zudrehen“ des Müllhahns an Land in das Team ein, beispielsweise das Sammeln und Recyceln von Getränkeverpackungen. „Wir bei TOMRA hielten es für wichtig, mit eXXpedition zusammenzuarbeiten, weil wir Teil der von ihnen durchgeführten Forschung sein und sehen wollten, welche Wege der Kunststoff vom Land ins Meer nimmt – was entscheidend ist, um zu verstehen, wie verhindert werden kann, dass Kunststoff überhaupt auf Abwege gelangt“, beschreibt Kristine.  

„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit TOMRA, die eine so wichtige Rolle bei der Bereitstellung einer der wirklich wichtigen Lösungen zur Lösung dieses Problems spielen. Und wir erkennen immer mehr, wie wichtig es ist, Kunststoff an Land zu standardisieren und mit Regierungen zusammenzuarbeiten, um ihm einen Wert zu geben, damit er im Kreislauf bleiben kann“, teilt Emily Penn mit.

2019–2021 Reise Round the World

Foto: Die eXXpedition Round The World startet 2019 in Plymouth

Nach dem Erfolg der Nordpazifik-Überquerung setzte TOMRA seine Zusammenarbeit mit eXXpedition als Gold-Sponsor und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats (über TOMRA Senior Vice-President for Circular Economy Strategy, Dr. Daniel Schwaab) für die „eXXpedition Round The World“-Reisen  2019–2021 fort. Die Reisen starteten im Oktober 2019 in Plymouth im Vereinigten Königreich mit dem Plan, die Arktis und vier der fünf weltweiten Wirbel zu durchqueren, in denen sich Kunststoff ansammelt. Anfang 2020 erreichten sie die Osterinsel, bevor sie die Segel in Richtung Tahiti setzten. „Die Osterinsel ist eine unglaublich wichtige Station auf unserer Weltmission. Der Südpazifikwirbel ist die am wenigsten erforschte Sammelzone“, erklärt Emily Penn.  

An Bord von der Osterinsel nach Tahiti war eine multidisziplinäre Crew von 14 Frauen, darunter Kristine Berg, Beraterin für Kreislaufwirtschaft bei TOMRA, und Laura Wells, Botschafterin von TOMRA Australien, die auch Meeresbiologin, Model und Wissenschaftskommunikatorin ist. „Ich habe das Privileg, Australien bei dieser globalen Initiative zu vertreten, bei der weibliche Teilnehmer aus verschiedenen Disziplinen innovative wissenschaftliche Forschung unterstützen“, erklärt Laura.