Was Pfandsysteme leisten können
Leistungsstarke Pfandsysteme für Getränkeverpackungen erreichen Rückgewinnungsquoten von 90 % und mehr. Die neuesten Daten von Eunomia zu Pfandsystemen in Europa zeigen Rückgewinnungs- (oder „Rücknahme-“) Quoten von 84 % bis 96 %, mit einer durchschnittlichen Quote von 91 %.
„Getränkehersteller haben derzeit Schwierigkeiten, ihre Verpflichtungen zur Herstellung von Verpackungen mit mehr Recyclinganteil einzuhalten – weil es an qualitativ hochwertigem, lebensmittelechtem Material mangelt, das für diesen Zweck verwendet werden kann“, teilte Wolfgang Ringel mit. „Die Trennung von Verpackungsmaterialien in einem Pfandsystem führt zu einer geringeren Verunreinigung durch andere Arten von Haushaltsrecycling oder -abfällen, denn eine solche Verunreinigung gestaltet das Recycling von Verpackungen komplexer oder kostspieliger.“
Darüber hinaus werden Milliarden von Verpackungen von den bestehenden Sammelsystemen überhaupt nicht erfasst, was zu Müll, Mülldeponien und einer Verschwendung von Ressourcen führt. Ein Pfandsystem kann verhindern, dass Getränkeverpackungen als Abfall enden, indem sichergestellt wird, dass sie nicht verunreinigt werden und in einem geschlossenen Kreislauf immer wieder verwendet werden können. Beim Recycling im geschlossenen Kreislauf wird sichergestellt, dass Materialien gesammelt, recycelt und für das gleiche Produkt (oder ein ähnlich hochwertiges Produkt) wiederverwendet werden, sobald der ursprüngliche Gebrauch nicht mehr erforderlich ist. Dies ist im Wesentlichen das, was ein Pfandsystem durch ein Sammelsystem ermöglicht, das Materialien trennt und ihre Qualität bewahrt.
„Die negativen Umweltauswirkungen, die mit der Gewinnung neuer natürlicher Ressourcen und der Herstellung neuer Verpackungen einhergehen, wiederholen sich, wenn die Abfallmanagementsysteme nicht ausreichen, um gebrauchte Verpackungen zu erfassen und in einen geschlossenen Kreislauf zurückzuführen“, fügte Wolfgang Ringel hinzu.
Pfandsysteme sind auf globaler Ebene alltäglich geworden
Da gravierende Probleme im Zusammenhang mit der Plastikverschmutzung durch Getränkeverpackungsabfälle in den Vordergrund rücken, bewerten politische Entscheidungsträger auf der ganzen Welt sowie auf regionaler, nationaler und bundesstaatlicher Ebene die Abfallentsorgungssystem neu und ziehen Pfandsysteme in Betracht.
„Neben der Einführung neuer Richtlinien und Ziele, die den Bedarf an Umweltinitiativen erhöhen, verpflichten sich immer mehr Märkte zur Einführung neuer Pfandsysteme oder zur Erweiterung bestehender Systeme. Auch Handelsorganisationen und die breite Öffentlichkeit unterstützen Pfandsysteme, so dass auch Getränkehersteller vom Recyclinganteil in ihren Verpackungen profitieren werden“, so Wolfgang Ringel abschließend.
„Gut konzipierte Pfandsysteme haben sich zu einer bewährten Methode entwickelt, um Kunststoffabfall und Müll schnell zu reduzieren und das Angebot an hochwertigem Recyclingmaterial zu erhöhen, was uns der Kreislaufwirtschaft einen Schritt näher bringt.“