Wegweisendes Projekt zur Sortierung von Aluminiumlegierungen: TOMRA Recycling und Gerhard Lang Recycling GmbH bündeln ihre Kräfte
Das KANAL-Projekt* ist eine ambitionierte Initiative, die darauf abzielt, den Kreislauf von Aluminiumschrott, der bei der Automobilproduktion anfällt, zu schließen. TOMRA, die Gerhard Lang Recycling GmbH, die Hochschule Pforzheim und Ingenieure aus Jeanvré haben sich für das mit 3,9 Millionen Euro geförderte Projekt zusammengeschlossen, um zu zeigen, dass Aluminium-Produktionsabfälle effektiv sortiert und in hochwertiges Sekundäraluminium umgewandelt werden können. Das Konsortium nutzt die dynamische laserinduzierte Plasmaspektroskopie (Dynamic LIPS) von TOMRA. Die Gerhard Lang Recycling GmbH sowohl Forschungs- als auch Feldvalidierungspartner in diesem Pionierprojekt ist.
Sortierung von 5xxx- und 6xxx-Aluminium-Knetlegierungen

Bei der Ankunft in der Metallsortieranlage der Gerhard Lang Recycling GmbH in Gaggenau wird das Material zerkleinert und anschließend in einem mehrstufigen magnetischen Trennverfahren von den eisenhaltigen Metallen befreit. Im nächsten Schritt wird das Nichteisenmaterial dann zur erweiterten Sortierung in den AUTOSORT™ PULSE eingespeist.
Vor der Installation der AUTOSORT™ PULSE-Einheit verkaufte das Team der Gerhard Lang Recycling GmbH das gemischte Material direkt nach dem Zerkleinerungsprozess an Aluminiumhersteller, da es auf dem Markt keine effiziente Lösung zur Trennung der Aluminiumlegierungen mit hohem und niedrigem Magnesiumgehalt gab. Mit der nun installierten AUTOSORT™ PULSE und dank der Dynamic LIPS Technologie von TOMRA werden diese Legierungen in verschiedene Produkte sortiert und die Gerhard Lang Recycling GmbH kann Aluminiumschrott der 5xxx- und 6xxx-Serie mit außergewöhnlich hoher Reinheit generieren.
Hochmoderne dynamische Lasererkennung
Da die Legierungen in Aussehen und Dichte identisch sind, sind herkömmliche Sortierverfahren unwirksam. Das Trennverfahren des AUTOSORT™ PULSE basiert jedoch auf der präzisen Analyse der elementaren Zusammensetzung jedes Materials und auf einer hochmodernen dynamischen Lasererkennung, wodurch es in der Lage ist, zwischen verschiedenen Legierungen zu unterscheiden.

Ein weiterer entscheidender Vorteil von AUTOSORT™ PULSE ist die Fähigkeit, Verunreinigungen zu minimieren und somit den Wert und die Marktfähigkeit der recycelten Materialien zu steigern. Die Präzisionssortierung des Systems reduziert das Risiko einer Kreuzkontamination, schützt die Integrität der recycelten Materialien und stellt sicher, dass die recycelten Materialien für die vorgesehenen Anwendungen geeignet sind.
Reinheitsgrade erhöhen

Die Gerhard Lang Recycling GmbH hat sich vor der Investition in das neue Aluminium-Sortierverfahren der Anlage mit den Metallexperten von TOMRA beraten. Die Entwicklung des Projekts erstreckte sich über mehrere Jahre, wobei die ersten Gespräche um 2018 begannen.
Maximilian Lang, Geschäftsführer der Gerhard Lang Recycling GmbH, kommentiert: „Durch die Integration von AUTOSORT™ PULSE können wir einen Durchsatz von etwa 4 bis 7 Tonnen pro Stunde verarbeiten und außergewöhnlich hohe Reinheitsgrade von über 95 % und potenziell bis zu 97 % erreichen. Daher ist unser Material ohne Qualitätsminderung für die Produktion von Aluminium geeignet. Wir können die wiedergewonnenen Materialien nun an führende Aluminiumhersteller und -recycler verkaufen, die sie direkt in die Produktion neuer Aluminiumlegierungen integrieren. Darüber hinaus erwägen wir das Potenzial von Anwendungsmöglichkeiten für andere Aluminiumlegierungen zu erforschen.“
„Unser AUTOSORT™ PULSE-System ermöglicht es Aluminiumherstellern, die Verwendung von recyceltem Aluminium in ihren Produktionsprozessen zu verbessern. Diese innovative Lösung ermöglicht den Zugang zu bisher ungenutzten Schrottquellen und die Rückgewinnung von hochwertigem, „legierungsgetreuem“ recyceltem Aluminium. Indem wir Downcycling verhindern und den Materialwert erhalten, schließen wir eine weitere Lücke auf dem Weg zu einer vollständigen Materialzirkularität. Die erfolgreiche Implementierung unserer Technologie im Werk der Gerhard Lang Recycling GmbH zeigt, dass ein geschlossener Recycling-Kreislauf für Produktionsabfälle möglich ist, und ebnet den Weg für eine weniger kohlenstoffintensive Aluminium-Lieferkette.“


*KANAL steht für „Kreislaufsystem für funktionales Aluminium-Neuschrottrecycling aus der Automobilproduktion mittels LIPS.“ Projektnummer (Förderkennzeichen) 03LB4015B und Name: Verbundvorhaben: KANAL – Kreislaufsystem für funktionales Aluminium-Neuschrottrecycling aus der Automobilproduktion mittels LIPS.
KANAL Forschungsziele des Projekts:
Schritt 1 – Trennung von 5xxx- und 6xxx-Aluminium-Postproduktionsschrott
Schritt 2 – Trennung der einzelnen 5xxx und 6xxx Legierungen
Schritt 3 – Trennung von anderem Post-Consumer-Aluminiumschrott